Naturspielplatz
an der Lenbachallee, Ottobrunn
Ideenwerkstatt am Samstag,12. Mai, 2001
von 11:00 bis 16:00 h
Ort:Regenbogenkindergarten, Rembrandtstraße 2 .
öffentl. Präsentation der Ergebnisse: ab 15:00 h

Begrüßung der 30 Kinder und der Helfer:
Worum geht´s, was erwartet uns heute.

Die Arbeitsgruppen (6-8 Jahre und 8-12 Jahre) arbeiten im Freien

Ergebnisse: Spielen in Ottobrunn heute

Ergebniss: Jugendlich in Ottobrunn

Das Reporterteam interviewt Nachbarn mit Fragebogen und Videokamera.

Eltern helfen beim Aufbau und in den Arbeitsgruppen.
Die von der Gemeinde gestifete Brotzeit wird ausgegeben


Die Kinder erläutern den Erwachsenen, der Presse und der Bürgermeisterin ihre Arbeiten

Die Fotos vom Tag und die Interviewvideos werden vorgeführt.
weiter zur Planungswerkstatt
Konzept und Durchführung:

URBANES WOHNEN E.V. MÜNCHEN
Michael Kunze, Umweltpdagoge und
Jan Weber-Ebnet, Architekt
mit Bärbel Oßler
im Auftrag der Gemeinde Ottobrunn

Projekttelefon: 089/ 44718562

Neue Spielplätze in Ottobrunn:
Die Meinung der Kinder ist gefragt.

Von Eva Langley, Ottobrunn


Kinder sind Experten für Spielplätze, aber gefragt werden sie selten, wenn es um die Gestaltung neuer Spielplätze geht. In Ottobrunn soll das nun anders werden. Bei der Planung zweier neuer Spielplätze in der Nähe der Grundschule an der Lenbachallee sollen die Ideen der Kinder berücksichtigt werden.
Im Auftrag der Gemeinde Ottobrunn veranstaltete der Verein Urbanes Wohnen e.V., spezialisiert auf die Gestaltung interessanter Spielplätze, letzten Samstag eine sogenannte "Ideenwerkstatt".
Knapp 30 Kinder folgten der Einladung und fanden sich bei strahlendem Sonnenschein im Garten des Regenbogenkindergarten ein.Unter der Anleitung des Teams vom Verein Urbanes Wohnen, Michael Kunze, Jan Weber und Bärbel Oßler, machten die Kinder, eingeteilt in zwei Altersgruppen, zuerst einmal Bestandsaufnahme: Was bietet uns Ottobrunn, wo spielen wir, wo gefällt es uns überhaupt nicht.

Interessant war hier, dass die jüngere Gruppe (Kinder bis acht Jahre) hauptsächlich auf Spielplätzen zu finden sind, während die älteren über acht Spielstraßen oder andere verkehrsarme Straßen bevorzugten. Das liegt wohl auch daran, dass bei den größeren Kindern alles mit Rädern hoch im Kurs steht, ob Fahrrad oder Inliner oder Skateboard.

Einig waren sich beide Gruppen in der Kritik, dass es in der Gegend um die Lenbachschule (seit drei Jahren Großbaustelle "Parkwohnanlage an der Lenbachallee") zu viel Müll und zu viele Baustellen gibt, und vor allem wurde kritisiert, dass für die Baumaßnahmen sehr viele große Bäume abgeholzt wurden.
Danach der Blick in die Zukunft, die Frage an die Kinder: Wie stellt ihr euch eure Spielsituation in fünf Jahren vor? Was soll anders werden? Was wünscht ihr euch am meisten?

Die Ideen sprudelten nur so hervor, gerade bei den jüngeren, und wurden auf großen Tafeln notiert. Ballspiele oder Teamsportarten sowie Kletterwände waren bei den größeren beliebt, während die kleineren weniger sportliche Ambitionen als großdimensionales Denken an den Tag legten und sich hier neben Riesenschaukel, Riesenrutsche, Riesenkarussell und Riesensandkasten vor allem Spiel mit Wasser im Allgemeinen sowie eine Wasserpumpe im Besonderen als Favorit herausstellte.
Schön, dass die Visionen der Kinder (noch) nicht "bewertet" wurden, z.B. ob sie überhaupt durchgeführt werden könnten.

Auch bei den Zukunftsvorstellungen der Kinder war bemerkenswert, wie stark das Bewusstsein in beiden Altersgruppen für Naturschutz und Umwelt war ("weniger Müll", "mehr Parks")

Eine dritte kleinere Gruppe, die "Reportergruppe" machte sich inzwischen auf den Weg, um in der Umgebung Interviews bei Nachbarn und Passanten durchzuführen. Fast alle Gefragten fanden die Beteiligung von Kindern an der Spielplatzgestaltung eine prima Sache, wenn auch die Ansichten über den geplanten Spielplatz auf dem Schulgelände eher gemischt waren. Auf die Frage zu konkreten Vorschläge zur Gestaltung der Plätze beschränkten sich die Antworten der meisten Anlieger eher auf Aktivitäten, die in erster Linie wenig Lärm verursachen.

Nach der Mittagspause kam die Ortsbesichtigung der zwei geplanten Spielplätze. Beide Grundstücke befinden sich in unmittelbarer Nähe der Grundschule an der Lenbachallee. Auf einem vom Bauverein zu Hamburg zur Verfügung gestellten Gelände soll ein Spielplatz für die Altersgruppe 6 bis 12 Jahre entstehen, ein weiterer für Jugendliche ist auf dem Gelände neben dem Schulsportplatz, das der Gemeinde gehört, geplant.

Fast alle der anwesenden Kinder wohnten in der Gegend um die Lenbachschule, also kamen wirklich hier die künftigen Benutzer der Spielplätze zu Wort.

Auf dem Gelände des Bauvereins zu Hamburg war reichlich Fantasie nötig, um sich auf der großen Baustelle einen Platz zum Spielen vorstellen zu können. Zum Glück blieben die meisten der großen Bäume, die den Platz umgeben, trotz der Bautätigkeiten erhalten. Für einen Spielplatz an dieser Stelle, das war die Aufgabe für die jüngere Gruppe, sollten nun Ideen gesammelt werden.

Die ältere Gruppe konzentrierte sich auf den ehemaligen Basketballplatz der Lenbachschule. Hier gab es schon die ersten Einschränkungen, denn der alte Teerbelag kann aus Kostengründen nicht entfernt werden. Basketball, Volleyball, Geräte zum Inlineskaten (Halfpipe), eine "Bude" zum Unterstellen, Brettspiele im Großformat (Riesenschach) wurde gewünscht, was sich mit diesem Boden vereinbaren lässt, muss sich dann erst noch zeigen.

Nach der Ortsbesichtigung fanden sich die Gruppen wieder im Kindergarten ein und wurden nun konkret nach ihren Wünschen für diese beiden Plätze gefragt. Um den Spielraum der Möglichkeiten größer zu gestalten, sollten Tätigkeiten genannt werden, keine fertigen Lösungen, also z.B. "klettern" und nicht "Klettergerüst". Auch hier wurden alle Ideen wieder auf Tafeln notiert.
Nach der ganzen "Theorie" ging man dann noch auf den praktischen Teil über: Die Kinder durften in mit Sand gefüllten Holzkisten ihren Wunschvorstellungen freien Lauf lassen.

Geformt und gebastelt wurde mit Material aus der Natur, von Holzstöckchen über Blättern bis Späne. Höhlen, Hütten, Schlittenberge, Volleyballplätze, Parcours für Fahrräder und Inlineskater, ganze Spiellandschaften, sowie zusammengesteckte Hölzer mit liebevoll aufgeklebten Kieselsteinen, die ganz klar als Kletterwände zu erkennen waren.
Auf der Präsentation, der auch die Erste Bürgermeisterin von Ottobrunn, Frau Prof. Kudera, Gemeinderätinnen und Presse, sowie einige Eltern und Anwohner beiwohnten, wurden die Ergebnisse der Ideenwerkstatt vorgestellt.


Nach einem kurzen Bericht über den Tagesablauf von Michael Kunze stellten die Kinder selbst ihre Spielplatzmodelle vor.
Die Reportergruppe, professionell ausgerüstet mit Digitaltechnik, zeigte die im Lauf des Tages entstandenen Fotos und die auf Video aufgezeichneten Interviews.

Die Bürgermeisterin vermisste bei der Ideenwerkstatt die Anwesenheit etwas älterer Kinder und Jugendlicher, da für diese ja besonders der Platz neben dem Schulsportplatz relevant ist und wies darauf hin, dass sich die beiden geplanten Spielplätze auf alle Fälle ganz deutlich unterscheiden müssten.

Der Realisierung einen Schritt näher kommt das Projekt am 23.Juni, wenn die selben Kinder, die bereits an der Ideenwerkstatt teilnahmen, eingeladen sind, an der konkreten Planung der Spielplätze mitzuwirken. Hier bleibt dann nur zu hoffen, dass der Enthusiasmus der Kinder vom vergangenen Samstag belohnt wird und wenigstens einige ihrer Visionen nicht an der Realität der Durchführbarkeit, der Kosten oder allzu lärmempfindlicher Nachbarn scheitern.

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