vergrößerte Planansicht
Kinder und Jugendliche planen mit
Aktionsraum für Jugendliche, Goldschmiedplatz

Ausgangslage
Im Sanierungsgebiet Hasenbergl gibt es zwar viel Grün, aber nur wenige attraktive öffentliche Treffpunkte für Kinder und Jugendliche. Das Planungsreferat wollte ihnen im Rahmen der Stadtteilsanierung “Raum” geben und sie aktiv an der Gestaltung ihres Aktionsraumes beteiligen. Die Zielvorgaben waren zum einen eine Verbesserung des Freizeitangebotes, die demokratische Teilhabe am Planungsprozeß und dessen Umsetzung sowie die Aneignung und Identifikation mit dem “Geschaffenen”. Zum anderen sollte durch die Einbindung örtlicher Initiativen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendkulturarbeit eine Identifikation mit dem Stadtteil, dem Ort der Maßnahme erzielt und somit nachhaltige Impulse zur aktiven Mitwirkung gegeben werden.

Standort
Umzugestalten war die ehemalige Trambahnwendeschleife und -haltestelle auf dem Goldschmiedplatz mit einer Fläche von ca. 11.500 qm, wobei der ursprüngliche Charakter des Platzes erhalten bleiben sollte. Auf dem Gelände befindet sich auch ein altes Trambahnhäuschen, das mit Städtebaufördermitteln saniert wurde und nun von einer Bewohnerinitiative als Treff für Alt und Jung aus dem Stadtteil verwaltet und genutzt wird (“Blauer Punkt”).
Für das Projekt wurde wegen seines Umfanges ein Zeitrahmen von 3 Jahren veranschlagt, wobei im ersten Jahr im Vorlauf die Rahmenbedingungen und die Planung geklärt, in den folgenden Jahren die Realisierung und die Nutzung als Aktionsraum im Vordergrund der Bemühungen stand.

Beteiligung
Gemeinsam mit Planungsreferat, Stadtsanierung und Grünplanung sowie dem Verein Urbanes Wohnen mit den Teams “Grüne Schul- und Spielhöfe und “Planung+Forschung” wurde das Beteiligungskonzept entwickelt und der Beteiligungsprozeß initiiert sowie koordiniert.
In der Hauptphase wirkten mit:
- “Club”, Kinder- und Jugendtreff Hasenbergl-Nord
- Soziale Gruppenarbeit, SGA
- Schulsozialarbeit der Hauptschule Eduard-Spranger-Straße

Projektverlauf
Die Planungsbeteiligung der Kinder und Jugendlichen wurde in einzelnen Bausteinen durchgeführt:
Vorlauf
Klären der Rahmenbedingungen, wie Finanzierung, ... .
- Einbindeng des Projektes in Verwaltung und Stadtteilpolitik.
- Verankern des Projekts vor Ort durch Einbeziehung lokaler Akteure.
- Schaffen der Organisationsstrukturen und Arbeitsgruppen.
- Erkunden des Stadtteils durch die Jugendlichen mit Foto und Film im

Ideenwerkstatt
Rahmen einer Stadtteilrallye.
In einer ganztägigen Veranstaltung im Juli 1999 entwickelten die Kinder und Jugendlichen Wünsche und Vorstellungen für einen Aktionsraum am Goldschmied-platz. In Modellen wurden diese visualisiert und den anwesenden Entscheidungs-trägern der Stadtverwaltung und des Bezirksausschusses erläutert.


Planungszirkel
In weiteren Planungszirkeln mit Experten wurden die Ideen auf ihre Umsetzbarkeit überprüft, weiterentwickelt und von den Planern des Teams Planung+Forschung in eine Funktionskonzept und einen Realisierungsvorschlag umgesetzt, mit den Beteiligten abgestimmt und schließlich in einen Freiflächengestaltungsplan übertragen.

Realisierung
Nach Genehmigung dieses Planes legten im April 2000 die Jugendlichen bei der Umgestaltung im Rahmen von Bau- und Pflanzaktionen selbst Hand an:
Von den Jugendlichen unter Anleitung einer Künstlerin gestaltete Transparentfahnen richten das Interesse der Anwohnerinnen und Anwohner auf den Platz.
Die Mädchengruppe des Kreisjugendring “Club” schuf eine Betonskulptur (KunstHand).
Ein Highlight der Umgestaltungsmaßnahme war und ist weiterhin die Skateanlage. Alles was Räder hat und rollt – bis hin zu temporär “ausgeliehenen” Einkaufswagen des in der Nähe gelegenen Supermarktes - wird eingesetzt.
Übergabe an das Baureferat/Gartenbau, Abteilung Unterhalt

Übergabe
Mit der Einweihung des “Blauen Punktes” und dessen Übergabe an den Bewohner-stammtisch sowie der Eröffnungsfeier im Herbst 2000 wurde der Platz zur Nutzung für Jung und Alt aus dem Stadtteil offiziell übergeben.
Stadtteileinrichtungen organisieren seitdem in den Sommermonaten eine temporäre Bespielung der Flächen. Die Spielplatzpatenschaft für den Kinderspielbereich übernahm ein Mitglied des Bezirksausschusses.

Ausblick
Im Sommer 2002 wurden die alten und verblaßten Transparentfahnen durch neue ersetzt. Neben der Mädchengruppe des “Club” waren die Willy-Brandt-Gesamtschule und die “Junge Arbeit”als Kooperationspartner bei der Erstellung der Fahnen neu beteiligt, wobei die Patenschaft für die Fahnen von der “Jungen Arbeit” übernommen wird. Als Abschluß der Umgestaltung entsteht neben der Skatebahn eine Aussichtsplattform.


Der Beteiligungsprozeß stieß auf eine sehr positive Resonanz im Stadtteil, der Goldschmiedplatz wird gut angenommen und ist über den Stadtteil hinaus bekannt.
Mitwirkende

Urbanes Wohnen e.V.
Team Grüne Schul- u. Spielhöfe
Michael Kunze
Team Planung+Forschung
J. Weber-Ebnet, B. Zimmermann

Referat für Stadtplanung und Bauordnung,
Abt. Stadtsanierung
Frau Wagner, Herr Riedel

Baureferat/Gartenbau,
Abt. Neuplanung u. Unterhalt

Baureferat/Hochbau

Stadtjugendamt,
Abt. Kinder- u. Jugendarbeit

“Club”,
Kinder- und Jugendtreff
Hasenbergl-Nord,
KJR München Stadt

Soziale Gruppenarbeit, SGA

“s´ Dülfer”,
Katharina-Adam-Haus
KJR München-StadtSchulsozialarbeit
der Hauptschule

Eduard-Spranger-Str.Willy-Brandt-
GesamtschuleJunge Arbeit

Gemeinwesenarbeit
am Hasenbergl, GWA

Bewohnerstammtisch

Bezirksauschuß 24
Frau Fellner, CSU
Kinder- u. Jugendbeauftragte

Junge Arbeit

freischaffende Künstler

Jugendliche
planen und bauen mit

Konzept

Unterstand

Zeichen setzen

Bewegung und
Spiel

Aufenthalt
Treff

Sehen und
gesehen werd
e

n
zurück




Schüler entwickeln Ideen
für die Umgestaltung des
Pausenhofs
Vor dem Planbauwagen werden
die Entwürfe vorgestellt und
diskutiert
Erste Zeichen werden sichtbar

Frau Bürgermeisterin Burkert
weiht den Schulhof ein.

..............URBANES WOHNEN E.V. MÜNCHEN